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Drachengemälde der Ferienwohnung und die Geschichte der Ferienwohnung Drachenhaus in Rimbach im Odenwald/Bergstraße

Ich werde schon mal gefragt, ob ich der Drache im Drachenhaus sei. Nein, ich bin die gute Seele des Drachenhauses. Ich bin Ansprechpartner vor, während und auch nach Ihrem Urlaub bei uns im Drachenhaus und hole Sie aus dem Alltag raus.

Hier beginnt nun die Geschichte des Drachen Bildes auf der Hausfassade der Ferienwohnung Drachenhaus im Odenwald.

Zwei Jahre Planung, Vorbereitung und viele schöne Gespräche mit dem Meister, Harald Kling, liegen hinter uns. Die Idee zu diesem Gemälde entstand als ich den weißen Fleck über der Garage auf dem Bauplan sah.

 

Hier sollte ein lesender Drache sein, so meine Vision.
Ein Drache. Weil wir im Nibelungen Land leben und das Haus auch im Rimbacher Nibelungen Gebiet stehen wird.
Lesen sollte er. Weil Drachen auch weise Gelehrte sind und ich selbst eng mit der Literatur verbunden bin. Die Nibelungensage hat mich schon in sehr jungen Jahren in ihren Bann gezogen.
Mein inneres Auge sah einen friedlichen, im besten Alter (so um die 500 Jahre alt) sitzenden, lesenden Drachen.

Lange trug ich mich mit diesem Gedanken an dieses Bild. Nur wer kann meinen Ansprüchen genügen, wer könnte das umsetzen was ich sah und wollte?
Ich wusste von einem Künstler bei uns, der schon einige Gemälde auf Hauswände malte. Seine Werke, die ich kannte, waren so wunderbar detailliert und handwerklich vollkommen, dass ich nur ihn wollte, er sollte meinem Drachen Leben einhauchen.
In der Bauphase nahm ich Kontakt zu ihm auf.
Ich rief ihn an und fragte ob er mir einen Drachen auf meine Hauswand malen könne, einen lesenden Drachen. Als der Künstler mir antwortete wurde ich still und nachdenklich: „Mein ganzes Leben warte ich schon auf diesen Anruf und nun,“ er pausierte einen Augenblick, bevor er weiter sprach:  „Ich bin krank und weiß nicht wann ich wieder malen kann.“ Wieder hielt er inne, offensichtlich suchte er nach Worten. „Wissen Sie, schon immer wollte ich einen Drachen auf eine Fassade malen. Nie bekam ich diese Chance, trotz, dass wir hier im Land der Nibelungen leben. Viele Dinge habe ich schon auf Häuser gemalt, Wildschweine, Florian der Schutzpatron der Feuerwehr, einen Schmied, doch nie meinen Traum seit ich male. Und nun, nun rufen Sie mich an. Meine Finger können kaum den Pinsel halten, ich habe Schmerzen und weiß nicht ob es jemals wieder besser werden wird.“ Seine Stimme war von Traurigkeit und Verzweiflung geplagt.

Meine Gedanken waren wirr, meine Stirn legte sich in Sorgenfalten und ich fragte mich, wie kann das sein? Welches Schicksal hat uns zusammengeführt und was hat es mit uns vor? Nun bin ich kein Mensch der einfach dieses Telefonat beenden würde, weil es nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Ich bin eher jemand der das Gute und Nützliche im Schlechten findet und daran glaubt, dass der gerade Weg den man geht, nicht immer der Weg ist, der zum Ziel führt. Ich glaube, dass die vielen kleinen Abzweigungen, die mit Hindernissen gesät sind, dass sie es sind, die mich zu meinem Ziel führen. Weil ich so bin wie ich bin und es auch Menschlich zwischen uns passte sprachen wir lange miteinander. An Essen kochen oder Gartenarbeit dachte ich jetzt nicht mehr. Ich war vertieft in dieses Telefonat.  Umso länger das Gespräch wurde umso klarer wurde mir, dass ich nur ihn für meinen Drachen wollte. Er sollte unserem Drachen das Leben schenken. Egal wie lange seine Genesung dauern würde, ich würde warten.
Wir trafen uns einige Tage später. Neugierig was mich erwarteten würde, dachte ich, was wird das wohl für ein Mensch sein? Man kennt das ja, wie Künstler so sind, anders eben.

Ich nehme es vorweg. Er ist weder abgedreht, noch überdreht, auch nicht selbstverliebt, ignorant oder ein Egoist. Ich erlebte ihn als einen bescheidenden, freundlichen, fast schon demütigen Menschen, er ist etwas Besonderes und heute ein guter Freund.
Nach vielen, vielen Gesprächen, -ich lies ja nicht locker, weil ich wollte, dass er meinen Drachen malen sollte- sagte ich ihm, dass es keine Eile hat. Er solle erst einmal wieder auf die Beine kommen, wieder in Ruhe gesund werden. „Es wird der Tag kommen, an dem du den ersten Pinselstrich machst, den ersten zu deinem Traum und meinem Drachen.“ Sagte ich Ihm zum Abschied.
So war es dann auch, zwei Jahre später rief er an um sich mit uns zu verabreden.
Harald strahlte als wir uns trafen. Sein Lächeln in seinem Gesicht verriet mir, dass er wirklich der Richtige ist, er wird dem Drachen nicht nur das Leben einpinseln, er wird ihm einen Zauber verleihen. Einen Zauber dem jeder verfällt, der das Bildnis ansehen wird. Jeder Betrachter wird in seinen Bann gezogen werden. Ich war mir ganz sicher, die Richtige Entscheidung getroffen zu haben, zu warten und ihn als Künstler zu nehmen.

Ich entschied mich Harald freie Hand zu lassen, nur wenig Vorgaben zu machen.
Er sollte einen Entwurf machen, er sollte mit Liebe, Leidenschaft, Hingabe und mit seiner Seele malen, dem Drachen das Leben schenken und auch seinen Traum verwirklichen.
So wurde es sein Entwurf mit nur wenigen Vorgaben von meiner Seite.
In den Gesprächen die wir führten, erzählte ich ihm die Geschichte des Drachen den er malen sollte. Wer er war, was er liebte und erlebte, was er dachte und fühlte.

In der Entwurfsphase bat ich ihn noch meinen Kater Nero mit auf das Bild zu nehmen. Anhand einer Fotografie fügte er meinen Kater Nero dem Bild hinzu,

So entstand in kleinen Schritten langsam das Gemälde.

 Immer wieder fragte ich ihn wann er denn die Katze malen würde. „Ganz zum Schluss“, antwortete er nur immer wieder. „Warum zum Schluss?“ Fragte ich ihn mehrfach und jedes mal antworte er mit den Worten: „Ich kann es dir nicht sagen, Marion. Es ist so ein Gefühl das ich habe, ich muss ihn zum Schluss malen.“

Als er den ersten Pinselstrich setzte, um die Katze zu malen, fing es Nero an schlecht zu gehen. Es baute zusehend ab, wollte nicht mehr fressen, sein Fell wurde struppiger und eines morgens konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Sein Kopf war in Schieflage und er fiel immer wieder um. Scheinbar hatte er einen Schlaganfall erlitten.
Er wurde langsam zum Pflegefall. Ich versorgte ihn und betreute ihn so gut ich konnte. Er schlief nun neben mir am Bett, so merkte ich gleich, wenn es ihm nicht gut ging. Das Gehen von dieser Welt fiel ihm nicht leicht und er lies sich Zeit, Zeit die wir nutzten um uns zu verabschieden. Er schenkte uns viel Zeit, Liebe und Kraft. Drei Monate pflegte ich ihn bis er dann in den Armen meiner Tochter friedlich einschlief. Er wirkte glücklich, entspannt und lächelnd, als er seinen letzten Atemzug machte.
Er wurde 20 Jahre alt. Für eine Katze mit Asthma ein Beeindruckendes Alter und hatte ein wunderbares Leben bei mir und ich einen treuen Begleiter.
Viele schöne und auch emotionale Erinnerungen bleiben mir von ihm.
An meiner Hochzeit, im Juli 2011, legte er mir als „Hochzeitgeschenk“ einen Hasen auf meinem Weg und begleite mich bis zum Altar. Er stahl mir die Schau. 
 Ich erinnere mich an einen Tag als er nach Hause kam mit kaputtem Kiefer, offensichtlich hatte jemand versucht ihm den Schädel zu zertrümmern. Er lies sich von mir trotz großen Schmerzen behandeln, das Vertrauen das er mir schenkte war ein großes Geschenk für mich.
Noch heute laufen mir ein zwei Tränen über meine Wangen, wenn ich an ihn denke, an die lange Zeit die wir miteinander leben durften.

Heute hat er nicht nur einen Platz in meinem Herzen, sondern wird auch noch beschützt, von unserem Drachen auf der Hausfassade der über unserem Eingang wacht.

Mit der Zeit und den wundervollen Gesprächen, die ich mit dem Künstler in der Entstehungsphase hatte, befreundeten wir uns.

Er schenkte mir diesen Drachen, sich als Freund und das Lächeln in den Gesichtern der Menschen die sich das Gemälde ansehen.
Nun ziert unser Haus ein farbenprächtiges Gemälde, das vorbeilaufende Spaziergänger immer wieder verzaubert.

Sollten Sie einmal in der Nähe des Drachenhauses sein, lassen Sie es sich nicht entgehen, betrachten Sie dies Werk, es wird auch Sie verzaubern und in seinen Bann ziehen.

Update Juli 2018
Ein weiteres Meisterwerk unseres Künstlers ziert nun die Ferienwohnung im Drachenhaus.
Unser Künstler, Harald, hat es geschafft, den Buchständer auf dem Gemälde der Hausfassade nach zu bauen.

Jede Maserung, jede Windung, jedes noch so kleine Detail hat er eingearbeitet. Nun trägt der Buchständer das Gästebuch in der Ferienwohnung Drachenhaus in dem wunderschöne Texte unserer Feriengäste verewigt wurden.

Auch unser Logo hat unser Künstler Harald entworfen.

Logo Fewo-Drachenhaus

Und das nächste Projekt steht auch schon in Planung. Natürlich auch wieder in Zusammenarbeit mit unserem Künstler Harald.

Dies soll auf der Seite die Hauswand zieren. So kann man von Weitem schon das Drachenhaus erkennen.

Das Drachenbild über unserem Eingang ist wohl das letzte Kunstwerk das Harald auf eine Fassade gemalt hat. Es ist sein Meisterwerk.
Aus gesundheitlichen Gründen kann er keine Fassaden-Malerei mehr machen. Doch wie Sie sehen, er hat noch andere Talente.
Sie und wir dürfen gespannt sein auf das was noch kommen wird.

©Marion Kydt
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Marion Paech